Matthias Zehnders Wochenkommentar

Vom Helden zum Autor des eigenen Lebens

Matthias Zehnder Season 5 Episode 1

Es war ein Nebensatz in einem langen Gespräch mit Doris Dörrie im Podcast «Alles gesagt» von «Zeit online», der mir hängen geblieben ist wie der Refrain seines Songs: «Vielleicht bin ich gar nicht die Hauptfigur im Film meines Lebens, vielleicht bin ich die Autorin oder der Autor.» Dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen: Was ist, wenn wir uns nicht mehr als Held oder Heldin unseres Lebens begreifen, sondern als Autor? Jeder Mensch hat eine Geschichte. Vielleicht muss man sogar sagen: Jeder Mensch ist seine Geschichte. Das Erzählen von Geschichten ist über alle Kulturen und Kontinente hinweg eine ganz wesentliche Eigenschaft des Menschen. Diese Geschichten handeln von Heldinnen und Helden. Wenn wir unser eigenes Leben als Geschichte begreifen und vielleicht auch erzählen, sind wir die Heldin oder der Held unseres Lebens. Oder glauben, dass wir ein Held sein sollten und verzweifeln daran, dass in unserem Leben wenig Heldenhaftes zu finden ist. In meinem wenigstens nicht. Was ändert sich, wenn wir uns also nicht mehr als Heldin oder als Held sehen, sondern als Autorin oder als Autor unseres Lebens? Denken wir gemeinsam darüber nach. Als Denkanstösse gebe ich Ihnen dazu fünf Lesetipps, fünf Bücher, die Ihnen vielleicht helfen, den Druck, eine Heldin oder ein Held sein zu müssen, loszuwerden und zum Autor Ihres Lebens zu werden. 

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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